Buchvorstellung: Denken wie Sherlock
Wer wünscht sich das nicht, einmal in die Gedankenwelt von Sherlock Holmes eintauchen und selbst die Welt aus der Sicht des Meisterdetektivs erleben. Dies verspricht nun das Buch „Denken wie Sherlock – Lernen Sie mit Denksportaufgaben zu beobachten und zu kombinieren wie der Meisterdetektiv“. Ob das Buch halten kann was es verspricht und ob es zur Pflichtlektüre jedes angehenden Detektives gehören sollte, das erfährt man nachfolgend.
Das Buch besteht aus zwei großen Kapiteln:
- Teil 1: Aufwärmübungen fürs Gehirn
- Teil 2: Wie Sie die Fundamente Ihres Wissens geschickt legen
Wie der Name schon sagt, geht es im ersten Kapitel erst einmal sanft los. So geht es erst einmal darum Sherlock zu verstehen. Gestreift werden dabei unter anderem die Themen der Charaktertypen (Welcher Typ war eigentlich Sherlock Holmes und ist der eigene Typ der gleiche?), die Wahrnehmung der Umwelt, wie man zwischen den Zeilen liest, laterales Denken, wie man aus Fehlern lernt, Konzentration oder auch Logik. Teil zwei geht dann schon deutlicher in die Praxis der Fähigkeiten eines guten Detektivs, wie beispielsweise Fakten sammeln, Zeichen lesen, Verkleiden, verschlüsseln, Daten auswerten oder auch das Gedächtnis verbessern.
Jedes Thema wird durch ein passendes Zitat aus einem Sherlock Holmes Buch eingeleitet, ehe der Autor darauf eingeht, wie Sherlock Holmes zu dem jeweiligen Thema steht und wie er sich hier auszeichnet. Es werden dabei etliche Querverweise und Zitate aus den Büchern herangezogen, die illustrieren sollen, wie und warum sich Sherlock Holmes in bestimmten Situationen verhalten hat und was man daraus selbst lernen kann. Natürlich ist die Abstraktion von den fiktiven Erzählungen in die Realität nicht immer so einfach, dennoch lassen sich einige Weisheiten übernehmen.
Damit das Ganze nicht zu theoretisch ist, gibt es am Ende jedes Abschnitts immer wieder kleine Denksportaufgabe und Rätsel. Hier lässt sich das gelesene so gleich einmal umsetzen, was nicht nur für etwas Abwechslung, sondern auch einiges an Spaß sorgt.
Doch für wen ist das Buch nun eigentlich? Lassen wir hierfür einfach den Autor mit einem Teil der Einleitung diese Frage beantworten: „Um von diesem Buch zu profitieren, müssen Sie keine Karriere im Kampf gegen das Verbrechen verfolgen. Viele der Fähigkeiten, die Holmes zu eigen sind, lassen sich auch in anderen Betätigungsfeldern nutzbringend einsetzen. Wir alle haben etwas davon, wenn wir unseren Verstand schärfen, unser Gedächtnis trainieren und lernen, die Körpersprache anderer Menschen zu deuten.“
Ich empfehle das Buch aber vor allem große Fans von Sherlock Holmes. Die im Buch angesprochenen Denkweisen und Themen um ein guter Detektiv zu sein sind zwar sehr nett zu lesen, wirklich neue Erkenntnisse gibt es hier aber nicht. Insbesondere weil der Autor die Themen auch nur sehr oberflächlich ankratzt und nicht ins Detail geht. Was das Buch so besonders macht sind die zahlreichen Sherlock Holmes-Referenzen, die einen echten Fan begeistern dürften.